Heute regnet es - wie findest du das? Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch - Karl Valentin ![]() innenDu denkst jetzt vielleicht "och ne, nicht so Kalenderspruch". Ok, ich gebe zu, es ist einer dieser Kalendersprüche - aber ist er deswegen weniger wahr? Mehr Sonnenschein Dieses Zitat tauchte passenderweise heute morgen auf, als ich (im Regen) laufen ging und dabei eine Folge von Lars Amends Podcast hörte, in der er Susan Sideropoulos zu ihrem neuen Buch interviewt. Darin motiviert sie die LeserInnen, die Rosa Rote Brille aufzusetzen. Diese Metapher wird meist im Zusammenhang mit "frisch verliebt" genutzt, wenn man nur die schönen Dinge sieht und keine Macken oder schlechten Dinge wahrnimmt – also ganz unbewusst diese rosa rote Brille trägt bis die harte Realität einsetzt und man dann erstmal darauf klarkommen muss. Susan meint aber etwas anderes. Und auch wenn rosa nicht unbedingt meine Lieblingsfarbe ist, mag ich das Bild sehr, das Susan nutzt. Denn es geht nicht darum sich die Dinge schön zu reden und so zu tun als gäbe es nur Sonnenschein und bunte Einhörner im Leben. Es geht viel mehr darum, wem und was ich im Leben die meiste Aufmerksamkeit schenke. Denn das, worauf ich mich fokussiere, nehme ich vermehrt wahr. Lass uns dafür das altbekannte Auto-Beispiel nehmen: wenn ich mir ein blaues Auto kaufe, sehe ich auf einmal überall blaue Autos – wenn ich ein rotes Kaufe, hat plötzlich jeder ein rotes Auto. Wahrnehmung ist schon eine spannende Sache. Worauf lege ich den Fokus? Um den "Kalenderspruch" von Karl Valentin aufzugreifen: Fokussiere ich mich auf den Regen, der den Himmel grau macht und meine Haare nass? Oder auf den Regen, der die Natur mit Nährstoffen versorgt und die Luft erfrischt, die wir atmen? Laufe ich mit zugezogener Kapuze fluchend in den nächsten Hauseingang oder lass ich mich von den Isländern zu einer Runde Hoppipola inspireren? Alles eine Frage der Einstellung
UND, was ich vor allem höre, wenn Susan von der ROSA ROTEN BRILLE spricht, ist eine Haltung und Einstellung, die ich nur unterschreiben kann: Wieso zur Hölle sollte ich mich über den Regen aufregen, wenn ich doch nichts daran ändern? Nur, um mich zu ärgern und so Stresshormone in meinem Körper auszuschütten, der wiederum meinem Gehirn sagt, das etwas nicht in Ordnung ist – so gehe ich dann angespannt durch den Tag und sehe tendenziell all die grauen Dinge „und das noch und auch das geht schief, hätte ich mir ja denken können, na toll, wieso immer ich“ – willkommen in der Negativspirale. Nein danke. Dann doch lieber bewusst die rosa rote Brille aufsetzen – schlechte Dinge nicht ausblenden, aber einfach aus einer anderen Perspektive und mit einer anderen Einstellung betrachten. Zusammengefasst:
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