Wutausbrüche, Heulanfälle, Frust und Verzweiflung. Es gibt unzählige Auslöser für diese starken Emotionen: die Kundin, die ständig umplant, die Kids, die nicht hören oder der Fahrer, der dir die Vorfahrt nimmt. Wie reagierst du in Momenten wie diesen, wenn jemand etwas sagt oder tut, das dich ärgert oder verletzt? Wirst du zickig, aggressiv oder ganz still. Und kennst du es auch, dass du dir später wünscht du hättest anders, cooler, gelassener reagiert? Alles ganz normal, du bist nicht allein damit. Zu wissen, dass es auch anderen so geht, ist oft schon hilfreich, denn dann sind wir nicht ganz so streng mit uns selbst. Frei nach dem Motto: Na gut, wenn es auch anderen so geht, darf ich mir das auch mal erlauben. Yes baby, Selbstliebe sage ich da nur! Gefühle in den Griff bekommen Wenn du trotzdem noch einen Schritt weitergehen möchtest, lade ich dich ein, hier weiterzulesen. Denn es ist möglich, dass wir unsere Gefühle in den Griff bekommen und konstruktiv kommunizieren. Ja, auch für dich! Und nein, das bedeutet nicht, dass wir unemotionale Betonklötze werden, an denen alles abprallt. Vielmehr heißt es, dass wir unsere Gefühle wahrnehmen und wissen, wie wir mit ihnen umgehen können. Du bist dabei? Dann mal los. Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum. In diesem Raum haben wir die Freiheit und die Macht, unsere Reaktion zu wählen. In unserer Reaktion liegen unser Wachstum und unsere Freiheiten ![]() Wo das Geheimnis liegt, hat Viktor Frankl in diese schöne Worte gefasst: „Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum. In diesem Raum haben wir die Freiheit und die Macht, unsere Reaktion zu wählen. In unserer Reaktion liegen unser Wachstum und unsere Freiheiten“. Ok, was heißt das jetzt genau? fragst du dich vielleicht. Es bedeutet, dass wir unsere Reaktion ändern können, die wie aus dem Nichts zu kommen und unkontrollierbar zu sein scheint. Nämlich, wenn wir frühzeitig merken, dass ein Gefühl in uns aufsteigt, das zu dieser Reaktion, unserer Autopilot-Reaktion (z.B. zickig, aggressiv zu antworten) führt. Du hast richtig gelesen: es geht hier nicht darum, immer mit einem Lächeln durch den Tag zu gehen und keine negativen Gefühle zu empfinden. Es geht darum, sie wahrzunehmen und den Umgang mit ihnen zu lernen. Denn solange wir dies nicht tun, sind wir unseren Gefühlsausbrüchen ausgeliefert. Sobald unsere Gefühle und unsere Autopilot-Reaktion aber vom Unterbewusstsein in das Bewusstsein wechseln, können wir den Raum sehen, von dem Frankl spricht. Wir nehmen eine Art Außenperspektive ein, sehen was gerade passiert – und können dann entscheiden, ob wir den Film so weiterlaufen lassen oder das Skript ändern wollen. Das Jogurt-Beispiel Lass uns ein Beispiel anschauen, um das Ganze greifbarer zu machen: Es ist Montagmorgen. Ich nehme einen Becher Jogurt aus dem Kühlschrank, um mir Frühstück zu machen. Auf dem Weg zum Tisch, rutscht mir der Becher – Unfallsursache bis heute ungeklärt – aus der Hand. Schöner Wochenstart oder? Ich merkte, wie der Ärger in mir aufstieg und Lust hatte, aus mir herauszuplatzen. Eine logische Konsequenz wäre gewesen: laut über mich selber zu schimpfen „Na toll, war ja klar, dass dir sowas passiert. Du bist so ein Tollpatsch, immer machst du so ein Mist. Jetzt musst du das aufwischen und schaffst es nicht mehr, vor deinem Teamcall zu frühstücken. Das kann ja was werden heute….“ Die Alternative war: das mitfühlende, leicht belustigte Lächeln hervorholen, das man aufsetzt, wenn die beste Freundin mal wieder ihre Macke raushängen lässt: „Achja, guck mal einer an: die tollpatschige Hannah hat wieder zugeschlagen. Oh man, pass nächstes Mal besser auf. Jetzt fix alles aufwischen - da mach ich mir kurz ein gute Laune Lied zu an und lege los. Dann schaffe ich es vielleicht noch mir ein Frühstück zu machen, bevor der Call losgeht.“ Wenn's doch nur so einfach wäre Das ist natürlich ein recht harmloses Beispiel, das auch keine anderen Menschen involviert. Das Prinzip ist aber jedes Mal das gleiche. Egal, ob du auf dem Weg zu einem wichtigen Termin im Stau stehst, deine Familie dir gut gemeinte, ungewollte, Ratschläge gibt oder du in einem Meeting noch mehr ToDos aufgedrückt bekommst: Trigger wahrnehmen, Gefühle erkennen, Autopiloten stoppen. Ja, ich weiß, in der Umsetzung ist es nicht ganz so einfach. Schließlich sind es alteingesessene Muster, die wir versuchen abzulegen. Oft spielen auch die Beziehung zu unserem Gegenüber oder die altbekannten Glaubenssätze eine Rolle. Wie heißt es so schön „Wenn’s einfach wär‘, würd‘s jeder machen“ (Quelle unbekannt, gerne Info, wenn du sie kennst). ![]() Aber was ist die Alternative? Weitermachen wie bisher? Klar, das ist eine Option und du entscheidest. Wenn du gut damit fährst, wie du reagierst, dann brauchst du auch nichts zu ändern. Wenn du allerdings bis hier gelesen hast, habe ich die Vermutung, dass du darüber nachdenkst, etwas zu ändern. Also: einfach ist es nicht, aber möglich. Und wenn du mich fragst, ist die Mühe das Ergebnis allemal wert. Wie gesagt, was ist die Alternative? Machen ist wie wollen, nur krasser Also, was kannst du tun, um dein Bewusstsein zu schulen und seltener in deine Autopilot-Reaktion zu verfallen? Am besten übst du es direkt mit einem konkreten Beispiel. Denk dafür an eine Situation, in der du rückblickend gerne anders reagiert hättest. Dann gehe die folgenden Schritte durch (am besten schriftlich, das erhöht die Wirkung). Schritt 1: Bewusstsein stärken durch Reflektion
Schritt 2: Umsetzen
Zusammengefasst:
Bei diesem Blogartikel musste ich mich wirklich sehr zusammenreisen, damit er nicht zu lange wird. Es gibt einfach noch so viel mehr zu diesem Thema zu sagen, zu reflektieren. Ich hoffe, dass die Gedanken und Vorschläge in diesem Artikel dir weiterhelfen. Wenn du das Thema noch weiter vertiefen möchtest, melde dich gerne bei mir. Kommentare sind geschlossen.
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